Studien
 
Die Besiedlung des Silberbuckels von Huzenbach im 18. Jahrhundert (Teil 4):
Neue Siedler (1769 - 1780)
 
Die Zahl der Bewohner auf dem Silberbuckel wächst rasch: 1769 leben in überwiegend jungen Familien 18 Personen dort ("Tabellarisches Verzeichnis", XXXI), nur elf Jahre später, 1780, sind es nicht weniger als 90 ("Seelenregister", LI). Zwar sind die alten Familien gewachsen - die Familie Wurster z.B. von 5 auf 11 Personen, die Bewohner des Doppelhauses Waidelich/Kübler von 5 auf 13 Personen - es sind aber auch neue Familien zugezogen. Sechs neue Häuser entstehen bis 1780, in die zehn neue Familien einziehen, und zwar die folgenden:
  • Michael Müller
  • Andreas Berger und Johann Georg Rothfuß
  • Johann Michael Haist und Bernhard Mast
  • Michael Faißt
  • Nicolaus Frey, Johannes Faißt und Georg Heinrich Stoll
  • Sebastian Gundel

Um alle Familien, die bis 1780 zuziehen, unterbringen zu können, benötigen wir noch zwei von den vier Häusern am Rappenriß, die der Feldmesser Schaible ohne Bezeichnung in seine Skizze eintrug. Zwei von ihnen müssen vor 1780 entstanden und von den Familien Frey-Faißt-Stoll sowie der Familie Gundel bewohnt gewesen sein. Die beiden anderen Häuser müssen zwischen 1780 und 1800 entstanden sein. Wer aber waren ihre Bewohner? Um 1800 kauft eine Gruppe von zehn Bürgern "Wildfelder" am Eckköpfle und am Stuhlberg (XXVIII). Es sind fast durchweg bekannte Namen unter den Käufern, nur zwei Namen sind neu: Georg Finkbeiner und Bernhard Seidt. Es spricht vieles dafür, dass Finkbeiner und Seidt die Erbauer und ersten Bewohner der beiden jüngeren Häuser am Rappenriß sind.

Mit Hilfe der frühen Flurkarten (LII) lassen sich - obwohl die Abstände nicht immer übereinstimmen - die unbezeichneten Häuser auf der Skizze des Feldmessers identifizieren: sie tragen die Nummern 31 und 311/2 (ein Doppelhaus!) bis 34. Ferner finden wir auf den Flurkarten noch weiter ostwärts ein kleines Haus mit einer Grundfläche von 53 qm (6,5 Ruten), das die Nummer 35 trägt und ohne Ackerland nur von Wald umgeben ist: es ist um 1840 im Besitz des Taglöhners Andreas Raus (LII) und ist sehr wahrscheinlich erst nach 1800 entstanden, so dass es für unsere Erörterung nicht in Betracht kommt.

Versucht man nun, die Häuser und Familien einander zuzuordnen, so kommt man zu dem folgenden Ergebnis (die genaue Herleitung erfolgt später bei den einzelnen Familien):

  • Haus 31 + 311/2: Nicolaus Frey, Johannes Faißt und Georg Heinrich Stoll
  • Haus 32: Georg Finkbeiner
  • Haus 33: Bernhard Seidt
  • Haus 34: Sebastian Gundel

In diesem Abschnitt, in dem es um die Besiedlung zwischen 1769 und 1780 geht, sind zunächst nur die Häuser 31 + 311/2 sowie 34 von Interesse. Auf die beiden jüngeren Häuser kommen wir im Teil 5 zurück.

 
Michael Müller (1743 - 1807)
 
Folgen wir auf dem "Riß" des Feldmessers Schaible dem "gemeinen Fahr- und Kirchweg", dann stoßen wir, nachdem dieser nach Norden gebogen ist, auf eine Gruppe von drei Häusern. Zwei davon - die Behausungen von Andreas Maulbetsch und Johann Jacob Wurster, die schon die zweite Generation der Taglöhner repräsentieren - existieren 1780 noch nicht, wohl aber das dritte, das auf der Skizze Johannes Müller (F 116, 1771 - 1834) zugeschrieben ist. Johannes ist der Sohn des Taglöhners Michael Müller (F 117) aus Besenfeld und seiner Frau Agatha. Sie ist die Tochter des Hofbauern und Heiligenpflegers Johannes Frey aus "Bächen" in Schwarzenberg. Das Paar heiratet 1768 und lebt, wie das "Tabellarische Verzeichnis" von 1769 belegt (XXXI), zunächst in Schwarzenberg, vielleicht beim Vater der Frau - ein Haus besitzt Michael Müller, ohnehin nur im Stand eines Beisitzers, jedenfalls noch nicht. Die Tochter Maria Cleophe, das älteste Kind, ist 1768 in Schwarzenberg geboren, das zweite Kind, der Sohn Johannes, aber schon in Huzenbach, und zwar 1771 (LI). Zwischen 1769 und 1771 muss also die junge Familie von Schwarzenberg auf den Silberbuckel gezogen sein.

Das wird bestätigt durch eine "Supplikation" des Bauern Michael Faißt, der das uralte Lehensgut auf dem Huzenberg, unterhalb des Silberbuckels, besitzt. In dieser Bittschrift, die vom 20. Februar 1771 datiert, bemüht sich der Lehensbauer um den Kauf von drei Vierteln Allmandfeld im Zubergraben - "oben auf den Weeg, und unten Michael Müller, Tagl. allhier, stoßend" (XXVIII). Im Februar 1771 sitzt also Michael Müller bereits auf dem Silberbuckel. Und im Mai 1773 führt er eine Gruppe von zehn "bürgerlichen Innwohnern" an, die Land auf dem Silberbuckel erwerben. Michael Müller selbst kauft gut zweieinhalb Morgen am Omersberg und noch fast einen Morgen im Schutterloch (XXXVI).

Am Omersberg auf dem Silberbuckel steht auch das Haus des Michael Müller. Es gelangt über seinen Sohn Johannes an den Enkel Johann Georg Müller, einen Schneider. Er ist um 1840, als die Kataster angelegt werden, im Besitz des Hauses (LII) - wobei wir, wie zumeist, nicht wissen, ob das Haus unverändert geblieben, umgebaut oder gar neu gebaut worden ist. Das Haus des Schneiders Müller - es trägt die Nummer 24 - ist ein Taglöhnerhaus mittlerer Größe mit einer Grundfläche (Wohnhaus und Scheuer) von 168 qm (20,5 Ruten). Als Besonderheit entdecken wir einen "Steegenhaus-Anbau", mit dem die Treppe in das obere Wohngeschoß nach draußen verlegt wird (Foto).

Der früheste Besitz des Michael Müller am Omersberg, die gut zweieinhalb Morgen aus dem Jahre 1773, ist aus den Flurkarten und dem Kataster recht gut rekonstruierbar (LII): er liegt unmittelbar hinter, also ostwärts, des Hauses 24 und umfasst die Parzellen 136 - 142 (Karte). Der Grundbesitz ist offenbar vor 1800 zwischen der Tochter Maria Cleophe, die 1794 Johann Jacob Wurster heiratet, und dem Sohn Johannes aufgeteilt worden. Der Anteil der Maria Cleophe wurde wohl weitervererbt an deren Tochter Christina, die 1829 den Schneider Andreas Theurer ehelicht. Der Anteil des Johannes geht an die Söhne Johann Georg, der auch das Haus erbt, und Andreas, der unten im Tal wohnt (Haus 53). Ein dritter Sohn, mit Vornamen Johannes wie der Vater und seit 1837 Schultheiß von Huzenbach (Haus 41), besitzt dagegen kein Land auf dem Silberbuckel. Er hat Streubesitz, zum Teil ("In Waldäckern") durch seine Frau Catharina, die Tochter des "Pfeiflesbauern" Michael Frey.

Es muss übrigens Michael Müller und seinem Sohn Johannes gelungen sein, den Grund und Boden am Omersberg nach 1773 erheblich zu vermehren. Die vorgenannten drei Erben - Andreas Theurer, Johann Georg und Andreas Müller - besitzen um 1840 in unmittelbarer Nachbarschaft zu den frühen Feldgütern weitere Parzellen, insgesamt gut fünf Morgen.

 
Andreas Berger (1754 - 1811) und Johann Georg Rothfuß (1761 - 1825)
 
Geht man den Weg über den Silberbuckel weiter nach Norden, so stößt man auf das Haus der Taglöhner Andreas Berger (F1334) und Johann Georg Rothfuß (F 1331). Es ist offenbar zunächst ohne Erlaubnis gebaut worden, denn 1788 bitten die beiden Eigentümer "um gnädigste Genehmigung ihres im Jahre 1778 vorgenommenen gemeinschaftlichen Haußbauwesens auf ihrem Ackerfeld am Ohmersberg" (Faksimile). Mit "Reskript" vom 21. Juli 1788 wird die Bauerlaubnis nachträglich gegeben, der Zins für den Acker und die beiden Wohnungen (zehn Kreuzer und zwei "Rauchhennen") wird rückwirkend von Martini 1779 an fällig (XXXVI). Wenn das Haus, das Johannes, der Sohn von Andreas Berger, 1840 bewohnt (Nummer 25), noch das gleiche ist, dann ist es sehr klein: es hat eine Grundfläche von 73 qm (8,9 Ruten), eine Scheuer fehlt ganz (LII). Auch wenn das Haus, wie üblich, über zwei Wohnetagen verfügte, muss es zeitweise doch sehr eng zugegangen sein: um 1800 leben von beiden Familien ungefähr 15 Personen im Haus.

Die Familien sind übrigens nicht verwandt (LI). Andreas Berger stammt wie seine Frau Anna Maria, geb. Sackmann, aus Besenfeld, wo die ersten beiden Kinder auch noch geboren sind. Insgesamt hat das Ehepaar zehn Kinder, einige sterben früh, das vierte Kind, Johannes Berger (1782 - 1847), wohnt offenbar im elterlichen Haus. Er ist in zweiter Ehe mit Elisabetha Catharina Müller verheiratet, einer Tochter des Johannes Müller aus dem Nachbarhaus (Nummer 24).

Johann Georg Rothfuß stammt aus Beuren. Er ist 1778, als das Haus gebaut wird, erst siebzehn Jahre alt. Im Seelenregister von 1780 ist er nicht aufgeführt. Im Haus wohnt statt dessen sein Vater, Johannes Rothfuß (F 1330, 1723 - 1803), der auf den Reichenbacher Höfen (Höfen im Tonbach) geboren ist und später in Beuren lebt, wo seine erste Frau zu Hause ist. Vor 1780, wir wissen nicht genau wann, heiratet er in zweiter Ehe die Catharina Schuh, vielleicht eine Schwester von Johann Michael Schuh, des "Bettelvogts" von Huzenbach. (Der Bettelvogt hatte die Aufgabe, sich um die - im 18. Jahrhundert recht zahlreichen - Bettler zu kümmern, was praktisch hieß: dafür zu sorgen, dass sie das Dorf bald wieder verließen.)

Johannes Rothfuß lebt bis zu seinem Tod in Huzenbach. Sein Sohn, Johann Georg, heiratet 1784 Elisabetha Hauser aus Kälberbronn. Das Paar hat neun Kinder, vier sterben früh. Von den übrigen wohnt um 1840 keines mehr auf dem Silberbuckel, das Haus scheint ganz in den Besitz von Johannes Berger übergegangen zu sein.

Auch der Anteil des Johann Georg Rothfuß an dem frühen, gemeinsamen Ackerfeld am Omersberg, dessen ursprüngliche Größe wir nicht kennen, ist 1840 in anderen Händen: er ist im wesentlichen im Besitz des Taglöhners Johann Georg Volz. Vielleicht hat schon der Vater des Johann Georg, der Taglöhner Jacob Friedrich Volz aus Reichenbach, die Feldstücke (Parzellen 129, 131 und 132) gekauft und ein Haus darauf gebaut. Das Haus (Nummer 40) ist nur wenige Meter vom Haus des Johannes Berger (Nummer 25) entfernt. Dieser besitzt auch die Feldstücke (Parzellen 133 und 145), die direkt neben denen des Johann Georg Volz liegen; es ist unzweifelhaft der Anteil des Andreas Berger an dem gemeinsam mit Johann Georg Rothfuß erworbenen Ackerfeld am Omersberg (Karte). Heute steht am Platz des alten Hauses mit der Nummer 25 ein großzügiger Neubau (Foto).

 
Johann Michael Haist (1714 - 1782) und Bernhard Mast (1747 - 1810)
 
Das nächste Haus am "gemeinen Fahr- und Kirchweg" wird 1780 von Johann Michael Haist (F 304) und Bernhard Mast (F 501) bewohnt ("Seelenregister"). Johann Michael Haist ist in Schwarzenberg geboren, dort heiratet er 1749 Elisabetha Frey, die Tochter eines Hofbauern (LI). Im Jahr 1769, als das "Tabellarische Verzeichnis" aufgestellt wird (XXXI), lebt das Paar noch in Schwarzenberg - möglicherweise im Haus von Elisabethas Bruder, dem Hoferben. Ein eigenes Haus besitzen die beiden nämlich ebenso wenig wie Grund und Boden; einziger Besitz: eine Kuh und ein Schwein. Erst 1773 erwirbt Johann Michael Haist, der Taglöhner, zunächst ein Viertel und danach einen Morgen Land am Omersberg auf dem Silberbuckel, um ein Wohnhaus darauf zu bauen. Zum Bau des Hauses kauft er 80 Stämme Bauholz (XXXVI). Im selben Jahr, 1773, heiratet seine Tochter Anna Maria den Taglöhner Bernhard Mast vom Silberbuckel, den Bruder der Christina Wurster, geb. Mast (Haus 17).

1782 stirbt Johann Michael Haist. Das Haus scheinen die Tochter Anna Maria (mit ihrem Mann Bernhard Mast) und der Sohn Johannes zu erben. Johannes Haist (F 502, 1751 - 1794), der 1782 heiratet, stirbt schon 1794. Zwei Jahre später, 1796, stirbt die Schwester Anna Maria. Jetzt ist offenbar Bernhard Mast alleiniger Besitzer des Hauses, so erscheint er auch um 1800 auf der Skizze des Feldmessers. Eigentumsrechte haben aber wohl auch die noch minderjährigen Kinder des Schwagers. Sie leben vermutlich mit ihrer Mutter im Haus (LI).

Um 1840 (Karte) steht an der Stelle, wo der Feldmesser Schaible das Haus des Bernhard Mast lokalisiert hat, ein Doppelhaus (LII). Es trägt die Nummern 27 und 271/2 und ist im Besitz von Bernhard Mast jun. (1784 - 1851) und Michael Haist (1790 - 1868), dem Sohn des früh verstorbenen Johannes Haist. Die beiden Hausteile bestehen jeweils aus Wohnhaus und sehr kleiner Scheuer (10 qm und 12 qm), wobei die Scheuern nebeneinander und innen liegen. Sie sind vielleicht nicht durch eine Wand getrennt, denn bei einer Tiefe des Hauses von ungefähr neun Metern bleiben für die Front beider Scheuern zusammen nur zweieinhalb Meter. Die Innenlage der Scheuern spricht gegen einen späteren Umbau, so dass wir davon ausgehen können, dass das Haus schon als Doppelhaus gebaut wurde. Die Frage ist: wann?

Einen Anlass, ein Doppelhaus zu bauen, hatte schon Johann Michael Haist, dessen Tochter 1773, wahrscheinlich genau im Jahr des Hausbaus, heiratete. Die Grundfläche des Doppelhauses von 1840 beträgt 137 qm (16,7 Ruten). Für ein Taglöhnerhaus dieser Grundfläche könnten die 80 Stämme Bauholz, die Johann Michael Haist seinerzeit kaufte, tatsächlich genügen. Doch ist das kein ausreichender Beleg für eine frühe Errichtung des Doppelhauses. Es könnte auch erst nach 1810, dem Todesjahr des Bernhard Mast sen., von den beiden Vettern Bernhard Mast jun. und Michael Haist jun. neu gebaut worden sein. Bernhard Mast jun. heiratet 1812 und, nach dem frühen Tod seiner Frau, noch einmal 1814. Im selben Jahr heiratet Michael Haist jun. (auch er wird später, 1825, eine zweite Ehe eingehen). Es gibt also in diesen Jahren genug Anlässe für Baumaßnahmen.

Zum Doppelhaus gehören um 1840 zwei nebeneinander liegende, fast gleich große Feldstücke: die Parzellen 125 und 126 (Karte). Sie haben zusammen eine Fläche von gut eineinviertel Morgen. Es spricht vieles dafür, dass es genau die Feldstücke sind, die Johann Michael Haist 1773 kaufte und auf denen er sein Haus baute (Foto).

 
Michael Faißt (1745 - 1820)
 
Zur gleichen Zeit wie Michael Haist, nämlich um das Jahr 1773, lässt sich auch Michael Faißt (F 869) auf dem Silberbuckel nieder. Er ist der Sohn des Taglöhners Hans Michael Faißt (F 641, 1712 - 1753), der aus Heselbach stammte, nach Schwarzenberg heiratete (Maria Henßler) und früh verstarb. Der Großvater mütterlicherseits, Hans Peter Henßler (F 477, 1679 - 1748), war Zimmergesell und später Müller in Schwarzenberg. Das Zimmerhandwerk erlernt auch der Enkel Michael Faißt. Er heiratet 1771 Anna Maria Reutter, die bei ihrem Stiefvater, Johannes Maulbetsch, auf dem Silberbuckel aufwächst (Haus 21). Das Paar wohnt vielleicht zunächst im Hause Maulbetsch; das erste Kind, die Tochter Anna Maria, ist im Juli 1772 in Huzenbach geboren (LI).

Im Laufe des Jahres 1773 erwirbt Michael Faißt zweimal Land: zunächst zwei Morgen "Clösterlich Allmandfeld am Stuhlberg", wo er auch ein Haus errichten will, für dessen Bau er 100 Stämme Holz kauft; dann noch einmal zwei Morgen "auf dem Silberbuckel beym Schutterloch" (XXXVI). Die Nachbarn sind in beiden Fällen Michael Haist (später Bernhard Mast) und Nicolaus Frey. Die Skizze des Feldmessers Schaible legt nahe, den Grundbesitz des Michael Faißt vor allem westlich des "gemeinen Fahr- und Kirchwegs", also fern vom Haus, zu suchen. Dieser Schluss wäre falsch. Zwar besitzt Michael Faißt das auf der Skizze eingetragene Feld (es ist jedoch nicht so groß wie dargestellt und vermutlich erst nach 1773 erworben), hauptsächlich aber liegt Faißts Grundstück ostwärts des Wegs. Warum aber ist das Feldstück westlich des Wegs vom Feldmesser Schaible hervorgehoben worden?

Um das Jahr 1800 werden in einem langwierigen Verfahren "Wildfelder" verkauft, die nach dem Holzeinschlag westlich des "Fahr- und Kirchwegs" am Eckköpfle und nördlich dieses Wegs am Stuhlberg unkultiviert geblieben waren (XXVIII). In dieser Zeit, nämlich 1799, ist das Stück des "Fahr- und Kirchwegs", das die Felder des Michael Faißt trennt, verkauft worden. Zwar ist der Käufer in den überkommenen Dokumenten des Beilagerbuches nicht genannt, aber es muss Michael Faißt gewesen sein, denn nur er konnte einen Vorteil vom Kauf gerade dieses Wegstückes haben. Der Weg musste also neu geführt werden, wahrscheinlich um die Feldstücke von Michael Faißt und Peter Günther herum. Der Umweg war allerdings bei weitem nicht so groß, wie der Feldmesser mit seiner Skizze glauben machen will, indem er die beiden Felder stark vergrößert. Und zwar so vergrößert, dass auf seiner Skizze überhaupt kein Platz mehr bleibt für die zum Verkauf stehenden "Wildfelder" nordlich und südlich der Feldstücke von Faißt und Günther. Vielleicht war die Frage nach dem Verlauf des "Fahr- und Kirchwegs" sogar der Anlass für das Entstehen der Kartenskizze, um die wir heute dankbar sind. Und vielleicht gab die Skizze den Anstoß zur Korrektur der veränderten Wegführung. Jedenfalls legt die herzogliche Kanzlei im Jahre 1803 fest, daß "der sogenannte Kirchweg zwischen des Michel Faisten Feld in seinem vorigen Zustand belassen werden sollte" (XXXVI).

Die ersten Flurkarten beschreiben die Situation am "Fahr- und Kirchweg" um das Jahr 1840 (Karte). Die Parzelle 114 ist das alte Feld des Peter Günther, Parzelle 115 erwirbt er um 1800 hinzu, es sind eineinhalb Viertel - "welche oben an dem Ek seines Akers sich zuspizen, zwischen ihme selbst und dem Wald Stuhlberg" (XXXVI). Beide Felder sind allerdings 1840 nicht mehr im Besitz der Erben des Peter Günther. Die Parzelle 116 ist das vom Weg abgetrennte Feldstück des Michael Faißt. Es ist jetzt - zusammen mit den Parzellen 123 und 124 sowie dem Haus 28, das um 1800 noch nicht existiert, im Besitz des Zimmermanns Johann Jacob Rempp, einem Enkel des Michael Faißt. Die ostwärts sich anschließenden Parzellen 122/2 bis 194/5 mit dem Haus 30 besitzen 1840 die Enkel Johann Michael Faißt und Anna Maria Faißt (LII), die im selben Jahr Jacob Maulbetsch heiratet.

Versuchen wir, den Erbgang von Haus sowie Grund und Boden des Michael Faißt zu rekonstruieren (LI): Die älteste Tochter, Anna Maria, heiratet 1805 den Taglöhner Michael Sackmann (F 1030, 1779 - 1862) vom Silberbuckel (Haus 19); die Ehe bleibt kinderlos. Der älteste Sohn, Michael (F 1029, 1774 - 1825), Zimmermann wie der Vater, heiratet 1802 Anna Maria Sackmann, Schwester des Michael Sackmann; auch diese Ehe bleibt kinderlos. Der zweite Sohn, Johannes, stirbt 1803 in Oberkirch, zwei weitere Söhne sterben als junge Männer - im Kriegsdienst? - in Frankreich. Die zweite Tochter, Regina, heiratet 1801 den Taglöhner Jacob Rempp (1776 - 1833) in Klosterreichenbach; beider Sohn ist der Zimmermann Johann Jacob Rempp, der 1839 nach Huzenbach heiratet und - wie oben dargestellt - auf dem Silberbuckel wohnt (Haus 28). Der jüngste Sohn des Michael Faißt sen. ist Johann Georg (1793 - 1840), auch er ist Zimmermann. Seine Kinder, die wir als Erben des Hauses 30 bereits kennen, sind Anna Maria, später Ehefrau des Jacob Maulbetsch, und Johann Michael.

Das Haus 30 (Foto), das die beiden Geschwister gemeinschaftlich besitzen, hat um 1840 mit Wohnhaus und Scheuer eine Grundfläche von 171 qm (20,8 Ruten); ein Haus dieser Größe entspräche auch ungefähr den verbauten 100 Stämmen Holz.

 
Nicolaus Frey (1738 - 1800), Johannes Faißt (1749 - 1811) und Georg Heinrich Stoll (1750 - 1795)
 
Der Taglöhner Nicolaus Frey (F 872) stammt aus Röt. 1764 heiratet er in Schwarzenberg Anna Christina Kayser von der Glashütte und lässt sich zunächst in Schwarzenberg nieder. Im "Tabellarischen Verzeichnis" von 1769 (XXXI) finden wir ihn als Beisitzer in Schwarzenberg. Die damals vierköpfige Familie besitzt weder Haus noch Grund und Boden; der einzige Besitz ist ein Stück "Horn- und Rindvieh" - vermutlich eine Kuh. Als sich Nicolaus Frey im März 1773 - zur gleichen Zeit wie Michael Haist und Michael Faißt - um den Kauf von einem Morgen Land auf dem Silberbuckel bemüht, um darauf ein Haus zu bauen, ist er noch "Beysitzer und Taglöhner zu Schwarzenberg" (XXXVI). Frühestens im Herbst 1774 (seine Tochter Maria Catharina stirbt im August 1774 in Schwarzenberg) und spätestens im Frühjahr 1775 (seine Tochter Anna Maria ist im Mai 1775 in Huzenbach geboren) zieht Nicolaus Frey zum Silberbuckel (LI).

Im Januar 1775 heiratet der Weber Johannes Faißt (F 870) aus Schwarzenberg, der jüngere Bruder des Zimmermanns, seine Cousine Christina Faißt aus Heselbach. Das Ehepaar lebt 1780 laut "Seelenregister" (LI) im selben Haus wie Nicolaus Frey. Das legt die Vermutung nahe, dass Johannes Faißt von Anfang an Mitbewohner, vielleicht auch Mitbesitzer des Hauses war. Diese Vermutung wird durch zwei Fakten bestärkt: Erstens ist Magdalena Faißt, die Tochter des Johannes, im Juni 1775 bereits in Huzenbach geboren. Zweitens finden wir um 1840 auf den Flurkarten (LII) ein Doppelhaus mit den Nummern 31 und 311/2, das schon um 1774 als Doppelhaus für die Familien Frey und Faißt gebaut worden sein kann.

Im "Seelenregister" des Jahres 1780 sind aber noch weitere Bewohner des Hauses registriert: Georg Heinrich Stoll (F 1347), ein Taglöhner aus Herrenalb, und seine Frau Eva Katharina, geb. Kayser, die er 1779 geheiratet hat. Sie ist die jüngere Schwester von Anna Christina, der Frau des Nicolaus Frey, was die Anwesenheit des Paares vielleicht erklärt. Sie ist jedoch nicht von langer Dauer: als seine Frau schon 1783 stirbt, zieht Georg Heinrich Stoll weiter zur Glashütte. Er heiratet 1784 ein zweites Mal, im selben Jahr wird seine Tochter Anna Barbara auf der Glashütte geboren. Dort auch stirbt Georg Heinrich Stoll im Jahre 1795 (LI).

Vielleicht wurde für Georg Heinrich Stoll und seine Frau, die sich erst um 1779 auf dem Silberbuckel niederließen, der Anbau am Hausteil 31 errichtet, den wir um 1840 vorfinden (LII), und der dem ganzen Haus einen auffallenden Grundriß verleiht. Auffallend ist auch, dass das Doppelhaus nur eine Scheuer besitzt, die im Kataster dem Hausteil 31 zugeordnet ist. Schließlich fällt auf, dass der Hausteil 311/2 relativ klein und zwischen dem Hausteil 31 und der Scheuer geradezu eingeklemmt ist. Wie lassen sich diese Auffälligkeiten interpretieren?

Im Jahre 1773, als Nicolaus Frey sich um Land auf dem Silberbuckel und um 80 Stämme Bauholz bemüht, um dort ein Haus zu bauen (XXXVI), ist er noch ohne Partner: daher plant er wohl die übliche Kombination von Wohnhaus und Scheuer "unter einem Dach", wobei das beantragte Bauholz ein Haus mit einer Grundfläche von 120 - 140 qm erlaubt. Im Laufe des Jahres 1774, wir wissen nicht warum, tritt als späterer Mitbewohner, vielleicht auch Mitbesitzer des Hauses Johannes Faißt hinzu. Er besitzt vor 1800, als er eineinhalb Morgen am Stuhlberg kauft, wahrscheinlich keinen Grund und Boden, daher kann er auf eine Scheuer verzichten und sich mit dem Wohnteil begnügen. Warum dieser in der Mitte liegt und nicht am Rand, wissen wir nicht. Das Bauwerk hat bis dahin eine Grundfläche von 115,7 qm, liegt also im Verbrauch von Bauholz an der unteren Grenze der Möglichkeiten. Es kann also noch Material für den Anbau vorhanden gewesen sein, doch weist ein Anbau seinem Charakter nach auf eine spätere Entstehung hin, ebenso das mutmaßliche Datum der Niederlassung des Georg Heinrich Stoll auf dem Silberbuckel (um 1779), falls der Anbau tatsächlich für ihn errichtet wurde. Dafür spräche, dass für die Folgezeit bis 1800 kein ähnlicher Grund für einen Anbau erkennbar ist. Wenn er also später entstanden sein sollte, dann wahrscheinlich sehr viel später.

Und wie zumeist, müssen wir selbstverständlich einräumen, dass das Gebäude, das wir 1840 vorfinden, insgesamt später entstanden sein könnte und mit dem um 1774 gebauten nur den Platz teilt. Ist das zweite immerhin belegbar? Leider lassen uns die Ergebnisse der genealogischen Nachforschungen ein wenig im Stich. Besitzer des Hausteils 311/2 ist um 1840 (LII) der Taglöhner Johannes Sackmann (1802 - 1857), der Sohn des Gottfried Sackmann (Haus 20). Verwandtschaftliche oder durch Heiraten begründete Beziehungen zur Familie des Johannes Faißt sind nicht erkennbar (LI). Allerdings haben von den 14 Kindern des Johannes Faißt nur zwei das Erwachsenenalter erreicht: Johann Michael (1791 - 1841) und Regina (1796 - 1870). Die Tochter heiratet 1827 Matthäus Klumpp und zieht in die Glashütte. Der Sohn Johann Michael hat sechs Kinder. Die beiden ältesten sterben früh, das dritte Kind, die Tochter Regina, heiratet 1841 mit 20 Jahren Andreas Seidt auf dem Silberbuckel (Haus 291/2, nach 1800 gebaut). Im selben Jahr sterben sowohl Johann Michael Faißt als auch seine Frau Magdalena. Die drei jüngeren Geschwister der Regina sind zu jung, um einen eigenen Hausstand zu gründen - gut möglich also, dass die Haushälfte 311/2 um diese Zeit an Johannes Sackmann verkauft wurde.

Der Hausteil 30 ist um 1840 im Besitz des Bäckers Johannes Frey (LII), der ein Erbe des Nicolaus Frey bzw. dessen Sohnes Jacob Bernhard Frey sein könnte. Indes ist diese verwandtschaftliche Beziehung nicht nachweisbar (LI). Mehr noch: im Index des Familienregisters B, das 1831 begonnen wurde, gibt es keinen Bäcker mit dem Namen Frey und nur drei Personen Frey mit dem Vornamen Johannes, die aber alle nicht in Frage kommen. Daraus wäre zu schließen, dass der in den Katastern um 1840 erscheinende Bäcker Johannes Frey nur kurze Zeit in Huzenbach lebte. Wenn ähnliches auch für seinen Vater gelten würde, könnte dies den Nachweis verwandtschaftlicher Beziehungen zu Nicolaus Frey erheblich erschweren. Und in der Tat scheint das so zu sein.

Nicolaus Frey hatte drei Söhne:

  • Jacob Bernhard Frey (1765 - 1833), dessen Sohn Nicolaus (1801 - 1861) wir um 1840 als Besitzer des Hauses 29 (nach 1800 gebaut) finden;
  • Nicolaus Frey (1781 - 1862), dessen beide Kinder früh verstorben sind;
  • Michael Friedrich Frey (1778 -1836), der beim Militär, also wohl an wechselnden Standorten, als Musiker lebte.

Wir finden Hinweise auf Michael Friedrich Frey im Familienregister A auf S. 119, wo er als Kind seiner Eltern aufgeführt ist, und auf S. 289, wo seine Witwe Susanna als Mitglied der Familie seines Bruders Nicolaus genannt ist. Diese Nennung wird wiederholt im Familienregister B auf S. 185. Mehr können wir über Michael Friedrich Frey aus den Familienregistern nicht ermitteln, insbesondere nichts über seine Kinder. Unter diesen könnte aber ein Sohn mit Namen Johannes gewesen sein.

Vergleicht man statt der Besitzer die Lokalisation des Doppelhauses 31 + 311/2 (Foto) mit den Ortsangaben aus der Zeit vor 1800, so ist die lokale Kontinuität immerhin nachweisbar (Karte). Den Morgen Land, den Nicolaus Frey 1773 erwirbt, um ein Haus darauf zu bauen, finden wir wieder in der Parzelle 200, die ziemlich genau einen Morgen ausmacht. Am Rand dieser Parzelle steht auch das Haus mit den Nummern 31 + 311/2. Der Morgen Land wird 1773 so lokalisiert: "Zwischen Michael Faißt, Zimmermann, und der Allmand liegend".

Tatsächlich liegt die Parzelle 200 in der Nachbarschaft (nach Südwesten) von Parzellen, die um 1840 im Besitz der Erben von Michael Faißt sind. Im Nordosten gibt es 1773 noch keinen Nachbarn, daher stößt der Besitz des Nicolaus Frey dort vorläufig an die Allmand. Das ändert sich teilweise um 1779 mit der Niederlassung des Sebastian Gundel.

 
Sebastian Gundel (1748 - 1816)
 
Der Taglöhner Sebastian Gundel (F 906) aus Schömberg ist der Sohn eines Schmieds. Er heiratet 1775 Agatha Frey, die Tochter eines Hofbauern in Schwarzenberg. Vielleicht lebt das junge Ehepaar zunächst dort. Aber spätestens im Frühjahr 1778 bittet Sebastian Gundel um Aufnahme ins Huzenbacher Bürgerrecht sowie um zwei Viertel Land auf dem Silberbuckel am Stuhlberg, um dort ein Haus zu bauen. Die "Supplikation" wird jedoch im April 1778 abgelehnt (XXX). Aber kaum ein Jahr später, im Februar 1779, gelingt es Sebastian Gundel doch, den halben Morgen am Stuhlberg zu kaufen (XXXVI). Von einem Haus ist indes nicht die Rede. Wir wissen aber aus dem "Seelenregister" von 1780, dass die Familie Gundel in diesem Jahr mit fünf Personen (das Ehepaar mit der Tochter Anna Barbara und die ledige Schwester der Frau mit ihrem Sohn Bernhard) auf dem Silberbuckel wohnt (LI). Tatsächlich stellt sich 1788, belegt durch einen Nachtrag im Beilagerbuch, heraus, dass Sebastian Gundel schon 1779 auf dem gekauften Feld ein Haus gebaut hat. Die übliche "Rauchhenne", als dem jährlichen Zins für eine Wohnstatt, wird rückwirkend vom Jahr 1780 an eingezogen (XXXVI).

Der Grund und Boden, den Sebastian Gundel 1779 kauft und auf dem er noch im selben Jahr ein Haus errichtet, wird im Beilagerbuch so lokalisiert: "einerseits zwischen Nicolaus Frey, Taglöhner zu Huzenbach, und sonsten allerseits an des Klosters Reichenbach Allmand gelegen". Diese Beschreibung leuchtet ein, denn Gundel ist der vorläufig letzte Siedler, daher stößt sein Besitz an die Allmand und - sowohl räumlich wie zeitlich vor ihm - hat sich Nicolaus Frey auf dem Silberbuckel niedergelassen. Sucht man mit Hilfe der alten Flurkarten den Grund- und Hausbesitz des Sebastian Gundel zu identifizieren, so stößt man auf die Parzelle 204/2 und auf das Haus mit der Nummer 34 (Karte). Die Parzelle ist allerdings mit gut drei Vierteln etwas größer als erwartet. Doch könnte die Differenz durchaus noch als Folge eines früheren Meßfehlers erklärt werden oder auch als Folge einer späteren Neu-Parzellierung des Geländes. Gleichwohl bleibt die Identifizierung fraglich.

Leider verhelfen die Besitzverhältnisse um das Jahr 1840 zu keiner besseren Identifizierung des frühen Besitzes von Sebastian Gundel (LII). Parzelle 204/2 und Haus 34 (Foto) sind jetzt im Besitz des Schusters Johann Georg Wurster (1810 - 1890), der im Familienbuch auch "Schloßwirt" genannt wird. Eine familiäre Beziehung zwischen Wurster und Gundel ist indes nicht erkennbar. Johann Georg Wurster ist ein Sohn des früh verstorbenen Christian Wurster vom Hof Mast/Wurster (Haus 17). Zusammen mit seinem Bruder Jacob zieht er zunächst nach Schönmünz, der väterliche Hof ist ja noch fest in den Händen des Stiefvaters Johannes Bäuerle. Dort, in Schönmünz, heiratet er 1835 Franziska Finkbeiner und zieht wahrscheinlich erst 1840 nach Huzenbach: das zweite Kind des Ehepaars ist 1839 noch in Schönmünz geboren, das dritte Kind jedoch 1840 in Huzenbach. Franziska Finkbeiner stammt zwar vom Silberbuckel - ihr Vater, Georg Finkbeiner, hat dort das Haus 32 gebaut, das jetzt im Besitz ihres Bruders Johann Georg ist (vgl. Teil 5) - zur Familie des Sebastian Gundel sind jedoch keine Beziehungen erkennbar (LI).

Versuchen wir von der Seite des Sebastian Gundel her eine Brücke zum Jahr 1840 zu schlagen, dann wird deutlich, dass die Familie Gundel wohl nur ein kurzes Gastspiel auf dem Silberbuckel gab (LI): Das Ehepaar Gundel hatte nur ein Kind, das das Erwachsenenalter erreichte, die Tochter Anna Barbara. Sie heiratet 1795 Michael Walker (F 1095, 1768 - 1825), mit dem sie im elterlichen Haus wohnt. Anna Barbara stirbt aber schon 1807 im Alter von 29 Jahren. Vier Kinder aus dieser Ehe werden groß: die Söhne Johann Michael (er zieht nach 1826 nach Gengenbach) und Andreas (er zieht 1837 nach Edelweiler) sowie die Töchter Anna Maria und Agatha, die beide nach Göttelfingen heiraten. Michael Walker heiratet 1807 ein zweites Mal: Margaretha Braun. Der zweiten Ehe entstammen wieder zwei Söhne und zwei Töchter, die zwischen 1810 und 1821 geboren sind. Die Söhne bleiben offenbar nicht in Huzenbach, denn im Index des Familienregisters ist um 1840 - der Vater Michael Walker starb 1825 - kein Walker mehr zu finden. Auch auf die beiden Töchter aus zweiter Ehe findet sich kein Hinweis im Familienregister, wahrscheinlich sind auch sie weggezogen. Es ist daher gut möglich, dass zwischen 1825 (dem Todesjahr von Michael Walker) und 1837 (dem Jahr des Umzugs von Andreas Walker nach Edelweiler) der frühere Besitz des Sebastian Gundel verkauft wurde, wie es scheint, an Johann Georg Wurster.

Nach der Niederlassung des Sebastian Gundel, im Jahre 1780, als auch das erste "Seelenregister" entsteht, ist die Erschließung des Silberbuckels vom Hof Mast/Wurster bis hinüber zum "Schloß" vor dem steilen Abstieg hinab zur Murg praktisch abgeschlossen. In der vierten Phase der Besiedlung und auch später, nach 1800, werden mit einer Ausnahme (Haus 35 von Andreas Raus) nur noch "Baulücken" geschlossen.

Typoskript: 02/94
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Der Buchstabe F mit nachfolgenden Ziffern verweist auf das Ortssippenbuch von G.Frey (1987)